Bücher Für Eltern

(Rezension) „Spielend aufwachsen“ von Gundula Göbel und Marga Bielesch

Werbung| PR Sample

Ich möchte euch das Buch „Spielend aufwachsen“ (2025) von Gundula Göbel und Marga Bielesch vorstellen. In diesem Ratgeber für Eltern aus dem Humboldt Verlag dreht sich alles um die schönste Sache der Kindheit, die uns als Erwachsene allzu oft verloren geht: Spielen.

Im Social Media begegnet uns ja häufig die entlastende (und ebenso wichtige!) Botschaft, dass wir nicht immer mit unseren Kindern spielen müssen. Hier bekommen wir eine ergänzende Perspektive aufs Spielen und auf die Wichtigkeit, das auch gemeinsam zu tun.

Dass Spielen mehr ist, als nur eine Beschäftigung, wissen wir alle. Kinder lernen und entdecken die Welt spielend. Göbel/Bielesch zeigen in ihrem Buch, wie Spielen die Entwicklung und das Bindungsverhalten von Kindern beeinflusst, und geben Tipps, wie Eltern dieses Wissen nutzen können, um ihre Kinder beim aufwachsen spielend-gut zu begleiten.

Familienmomente schaffen und Bindung stärken durchs Spielen

Zunächst erklären Göbel/Bielesch uns, was Spielen eigentlich ist, und wie es die Entwicklung von Kindern beeinflusst. Warum zum Beispiel wiederholen Kinder gerne Spielsequenzen? Und welche Spielphasen durchlaufen Kinder? Garantiert werdet ihr euer Kind hier wiederfinden.

Von anderen Spielformen unterscheiden die Autorinnen insbesondere das bindungsstärkende Spielen, das ohne Anleitung, aber zugewandt und miteinander passiert. Im Anschluss gehen die Autorinnen ausführlich darauf ein, wie bindungsstärkendes Spielen die Verbindung zwischen Eltern (oder anderen Spielpartner*innen) und Kind stärkt. Dabei machen sie deutlich, miteinander spielen hat nicht nur viele Facetten, vom aktiven Spielangebot, über das (stille) Begleiten, bis zum spielerischen Alltag, sondern ist auch für die Entwicklung wichtig: Hier wird Emotionen Raum gegeben, Erfahrungen werden verarbeitet und emotionale Sicherheit gefestigt. Außerdem ist gerade gemeinsames Spielen die Grundlage für ein vertieftes selbstständiges Spielen.

„Dein Kind nicht im Spiel zu begleiten, ist keine Option“ (Göbel/Bielesch: „Spielend aufwachsen“. 2025. S.28)

spielend aufwachsen Göbel Bielesch

Sehr hilfreich-anschaulich empfand ich beim Lesen das Bindungsbaum Konzept (Vgl. S.51). Außerdem erklären Göbel/Bielesch, wie eigene Spielerfahrung in der Kindheit unser Spielverhalten heute beeinflusst, und geben Tipps, wie wir aus Spielfrust, Spiellust und wertvolle Familienmomente machen können. Dabei sind die Autorinnen bestrebt, keinen Druck zu machen, sondern geben viele hilfreiche Ratschläge und jede Menge Input, gerade um Druck zu reduzieren, und Spielen in den Alltag einzubinden.

Spielend aufwachsen – Prioritäten setzen und mehr miteinander Spielen

In „Spielend aufwachsen“ (2025) geben Göbel/Bielesch den Leser*innen haufenweise Anregungen, wie Spielen gestaltet werden kann, und motivieren dazu, die Prioritäten (wieder) mehr aufs miteinander spielen zu legen. Das Buch ist ein buntes Potpourri aus Wissen und (Spiel-)Anregungen, das alle Fragen rund ums Spielen klärt – mir jedenfalls sind keine offenen Fragen mehr eingefallen. Ob Langeweile begleiten, das Begleiten von spielenden (und streitenden) Geschwistern, oder die Möglichkeit, schwierigen Familiensituationen (zB. Trennung oder Tod) spielend zu begegnen, jedes Spiel-Thema findet Rat. Auch Eltern von neurodiversen Kindern finden einige spezifische Anregungen am Ende des Buches.

Göbel/Bielesch fokussieren in ihrem Ratgeber Spielen als Verbindungsmoment und geben Lösungsstrategien für schwierige Situationen, Konflikte und Spielmomente im oft stressigen Alltag. Ich empfand das Buch beim Lesen als sehr informativ.
Deutlich wird auch, dass die Autorinnen keinesfalls Druck machen, sondern das Spielen umgekehrt gerade alltagserleichternd werden soll! – persönlich würde ich das Buch trotzdem nicht unbedingt in genau den Momenten empfehlen, in denen man sich als Eltern gerade sehr ausgebrannt fühlt und einen Selbstfürsorge-Ratgeber dringender braucht.

Der Fokus in „Spielend aufwachsen“ (2025) liegt auf bindungsstärkendem Spielen, dessen Bedeutung und Mehrwert und eine gelingende Umsetzung im Familienalltag. Man merkt sofort, dass die Autorinnen, die sich seit Jahren für die psychische Gesundheit von Kindern stark machen, hier ihr geballtes Wissen und viel Herzblut reingesteckt haben. Genau das Richtige also, wenn du als Elternteil nach einem Weg suchst, um Alltagsfrust, Entwicklungsaufgaben und andere Schwierigkeiten spielend-leicht zu meistern.

Ein Blick ins Buch ist definitiv nicht verkehrt, und ich lege es euch gerne ans Herz. Schließlich ist Spielen eines der wichtigsten Dinge im Leben unserer Kinder, umso wertvoller, wenn auch wir Eltern Spielfreude wiederentdecken. „Spielend aufwachsen“ (2025) von Gundula Göbel und Marga Bielesch hilft dabei, dass uns das gelingen kann.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert