(Rezension) Inke Hummel „Miteinander durch die Pubertät“
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Ich wusste nicht, dass Inke eines Tages ein Buch schreiben würde, aber als ich sie das erste Mal traf, war mir klar, würde sie es einmal tun, dann müsste ich es definitiv lesen. Inke Hummel machte mich vor Jahren mit den Bindungs(t)räumern bekannt. Als Familienbegleiterin „sAchtsam Hummel“, Leiterin von Eltern-Kind Kursen und Bloggerin hilft sie, in die Krise geratenen Familien mit bindungsorientierten Lösungsansätzen wieder zueinanderzufinden. Dabei ist die Mutter von drei Teenagern stets einfühlsam und fachkundig unterwegs. Und nun hat sie es tatsächlich getan: Sie hat ein Buch geschrieben. Mit „Miteinander durch die Pubertät: Gelassener begleiten, weniger streiten, in Kontakt bleiben“ schließt Inke Hummel eine Lücke in der bindungsorientierten Buchlandschaft.
Inke Hummel: Miteinander durch die Pubertät: Gelassener begleiten, weniger streiten, in Kontakt bleiben
TITEL: „MIteiander durch die Pubertät: Gelassener begleiten, weniger streiten, in Kontakt bleiben
AUTORIN: Inke Hummel
VERLAG: Humboldt
UMFANG: 170 Seiten
ERSCHIENEN 2020
Kleine Kinder, kleine Sorgen. Große Kinder, große Sorgen.
Ratgeber über den bindungsorientierten Umgang mit Babys, Kleinkindern bis hin zu Kindern im Grundschulalter finden sich in der Buchhandlung mittlerweile einige. Und das ist ganz wundervoll! Inke Hummel geht in einen Schritt weiter. In ihrem Buch gibt sie Teenagereltern wertvolle bindungsorientierte Tipps, und zeigt außerdem, wie eine zugewandte Haltung von Anfang an den Grundstein für ein faires und positives Miteinander mit den manchmal widerspenstigen Teenies legt.
Inke Hummel schreibt griffig und gut verständlich ohne viel Schnickschnack. Auf jeder Seite findet der*die Leser*in wertvollen Input.
Was ich als Mutter immer wieder an Ratgebern, wie diesem zu schätzen weiß, sind viele bündige Abschnitte. So kann ich auch kurze Pause nutzen, um weiter zu lesen, ohne den roten Faden zu verlieren. „Miteinander durch die Pubertät“ ist in mehrere Kapitel unterteilt, in denen Inke Hummel zahlreiche typische Sorgen und Ängste von Teenieeltern anspricht.
Ganz ohne dabei für andere Wege verurteilend zu werden, zeigt sie, welcher Umgang mit gefühlschaotischen jungen Menschen am verbundensten ist.
Was mir besonders gut gefällt: Inke Hummel erzählt nicht nur, wie Eltern theoretisch mit ihren Teens umgehen sollten, sie gibt den Eltern vor allem konkrete Formulierungen an die Hand, wie sie mit ihren Teenagern ins Gespräch gehen können. Das Buch fußt auf kommunikativen Tools, so finden bindungsorientierte Theorie und wichtige praktische Hilfe zusammen. Außerdem ziehen sich durch das gesamte Buch Erfahrungen anderer Eltern, die Inke Hummel zu Wort kommen lässt. Diese Perspektiven machen Hummels Thesen noch authentischer und lebensnaher.
Miteinander durch die Pubertät: Zugewandt kommunizieren und sich auf ihre Welt einlassen
Nach einem Vorwort von Nora Imlau und der Antwort auf die Frage, was Pubertät für Kinder und Eltern eigentlich bedeutet, nimmt Inke Hummel uns mit durch den Alltag mit einem Teenager. Dabei stellt sie heraus, wie Empathie, Interesse an der Lebenswelt der Teenager und die Balance zwischen Nähe und Anleitung, Kontrolle übergeben und Grenzen akzeptieren, helfen in Verbindung zum*zur Heranwachsenden zu bleiben, auch dann wenn es einmal Streit gibt.
„Behalte im Hinterkopf, dass dein Jugendlicher oft Hilfe braucht, unbewusst auch sucht und sich wünscht, aber das nicht immer zeigen oder formulieren kann.“
Zitat aus Hummel, Inke: „MIteiander durch die Pubertät: Gelassener begleiten, weniger streiten, in Kontakt bleiben“ S.108
Im weiteren Verlauf bespricht Inke Hummel die typischsten großen Konfliktherde, die Eltern mit Teens umtreiben. Hier werden Eltern ihre Ängste rund um den Umgang mit falschen Freunden, Schulunlust, Drogenmissbrauch etc. genommen, indem die Autorin Hilfestellungen gibt, wie auf solche sensiblen Themen zugewandt reagiert werden kann.
Prävention ist dabei immer wieder Aufklärung, Vorbild sein und eine gute Bindung.
Grundlage von „Miteinander durch die Pubertät“ ist ein bindungsorientierter Umgang mit dem Kind, idealerweise von Anfang an. Inke Hummel gibt Eltern bindungsorientierte Lösungen an die Hand, keine erzieherischen Maßnahmen, um sich mit Teenagern im Alltag zurechtzufinden, ihre Integrität in der Familie zu wahren und sie beim Erwachsenwerden zu unterstützen. Mit ihrem ganz besonderen Ratgeber zeig Inke Hummel damit, dass Bindungsorientierung, nicht wie etwa von Kritikern oft prophezeit, Heranwachsende züchtet, die ihren Eltern auf der Nase herumtanzen, sondern im Gegenteil Teenager hervorbringt, die mit ihren Eltern ein starkes Team bilden und auf Augenhöhe miteinander kommunizieren können. Immer wieder betont die Autorin, wie wichtig bindungsorientierte Haltung schon im Kleinkindalter als Grundlage ist.
Aber keine Sorge: Es ist niemals zu spät für Bindung, auch nicht im Teenageralter!
Mein persönliches kleines Highlight am Ende: Der Ratgeber schließt mit einer nicht ganz ernstgemeinten Kolumne von Christian Hanne, der Eltern ein Schmunzeln ins Gesicht zaubert und daran erinnert, nicht jedes Problem hochzustilisieren und den Humor nicht zu verlieren.
Inke Hummels „MIteiander durch die Pubertät: Gelassener begleiten, weniger streiten, in Kontakt bleiben“ ist eine akute Hilfe für Teenagereltern, aber auch für Eltern, die noch keine*n Teenie im Haus haben, hält das Buch jede Menge Input bereit.
Ich konnte viel mitnehmen, für die Zukunft und um meine Haltung zu stärken und angstfrei weiterzuverfolgen. Danke Inke für dieses wertvolle Buch!
|Fiona
BEWERTUNG: (+) (+) (+) (+) (+)
Sämtliche Rechte an Zitaten und dem Buchcover liegen bei Verlag und Autor. Das Buch wurde mir kostenlos zur Rezension zur Verfügung gestellt.