Kindergartenfrei: Fünf Gründe gegen Kindergartenbetreuung
Unsere Tochter geht nicht in den Kindergarten. Sie ist zweieinhalb Jahre alt, und so langsam wird das Thema ernst: Die Leute fragen nach, ob wir denn schon einen Kindergartenplatz gefunden haben. Andere Leute auf dem Spielplatz versuchen ins Gespräch zu kommen, indem sie fragen, in welchen Kindergarten sie geht – nicht ob. Besonders wenn sie am Nachmittag mit ihrem putzigen Bienenrucksackdurch die Wohnsiedlung läuft, macht sie das Bild vom Kindergartenkind für viele offenbar komplett. Fast immer sind die Leute verwundert, wenn ich die Frage nach dem Kindergarten verneine und erkläre, dass wir kindergartenfrei bleiben.
Manchmal entstehen interessante Gespräche.
Auf dem Blog möchte ich euch mehr über unsere Entscheidung gegen den Kindergarten und unseren kindergartenfreien Alltag erzählen.
Heute soll es erstmal um unsere Gründe gehen. Warum kindergartenfrei?
Der Kindergarten: (Mehr als) ein Auffangbecken für fehlende Betreuung
Vorab ist es mir wichtig, klarzustellen: Kindergarten ist eine wichtige und notwendige Errungenschaft, um Familien in der schnelllebigen Entwicklung unserer Gesellschaft zu entlasten. An der Idee des Kindergartens als Spielort und Betreuungsort, wenn beide Elternteile arbeiten (müssen), ist an sich überhaupt nichts verkehrt. Für viele Kinder wird der Kindergarten zur erweiterten Familie; mehr als Berufsbetreuung.
Wenn Mama und Papa arbeiten, und daran nichts ändern können oder wollen, gibt es keinen anderen Weg, als eine andere Form der Betreuung während dieser Zeiten zu finden. Nicht immer, vermutlich sogar eher selten können die Großeltern oder andere vertraute Personen einspringen. Eltern suchen dann nach Möglichkeit und Kapazitäten eine Einrichtung für die „Fremd“betreuung aus, die ihnen zusagt. Ich will nicht in Frage stellen, dass es richtig gute, auch bindungsorientiert ausgerichtete Erzieher*innen und Kindergartenkonzepte gibt. Wichtig ist auch hier das WIE – Wie begleiten Eltern das Kind in die neue Situation, und wie gehen Erzieher*innen mit dem Kind um? Wie werden Emotionen begleitet? Wie gestaltet sich die Beziehung zwischen Kind – Erzieher*in – Eltern?
Anm.: Der Begriff Fremdbetreuung steht häufig in Kritik. Mit den Worten ist es bekannterweise immer etwas schwierig. Für mich steckt darin in erster Linie die Unterscheidung zwischen familiär und außerfamiliärer (als zunächst(!) fremder Betreuung – Natürlich kann ein*e Erzieher*in zu einer wichtigen Bezugsperson eines Kindes werden, ergo gar nicht mehr(!) fremd.
Ein Kindergarten ist an sich nichts, was nicht AUCH sehr gut mit einer bindungsorientierten/ erziehungsfreien Lebensweise funktionieren KANN, wenn Einrichtung, Umgang mit Kindern und die Beziehungen stimmen.
Die andere Seite der Medaille gibt es freilich auch. Es gibt Kinder, die unter ihren Kindergärten und den dort praktizierten Erziehungsstilen wirklich leiden. Das können wir auch nicht ausblenden. Es gibt Kinder, denen die Trennung ZU schwer fällt. Die da nicht gut ankommen. Es gibt Eltern, die mit den Erzieher*innen einfach nicht zusammenfinden. Es gibt definitiv auch einfach unschöne Konzepte. Ich will gerne glauben, dass das NICHT der Standard ist, und sich da echt viel bewegt. Dass es Einrichtungen gibt, die bedürfnisorientiert und achtsam mit Kindern umgehen. Dass es Kinder gibt, die echt gerne in den Kindergarten gehen. Zufriedene Kinder. Zufriedene Eltern. Das ist am Ende das Einzige, was wirklich zählt.
Sich Gedanken über die Sache zu machen, WENN die Situation ein für und wider zulässt, aber halt auch.
1) Es sich leisten können: Kindergartenfrei – Eine Privilegienfrage?
Ein wesentlicher erster Grund, der uns die Möglichkeit einer Entscheidung für oder gegen kindergartenfrei überhaupt erst ermöglicht hat, ist die Tatsache, dass ich eh zuhause bin.
Als ich schwanger wurde, habe ich meinen Studentenjob gerade pausiert (zur Prüfungsvorbereitung) und fing mit meinem Masterstudium an. Die letzten drei Jahre habe ich dadurch bereits nicht mehr gearbeitet. Mein Mann ist also Alleinverdiener und uns geht es finanziell damit ausreichend gut. Wir sind nicht reich, aber müssen auch nicht jeden Cent umdrehen. Das Masterstudium habe ich mittlerweile beendet und bleibe nun weiterhin zuhause, statt mir einen Brotjob zu suchen.
Wir hatten die Wahl. Anders als Familien, in denen die Frau im Beruf schwanger wird, in Elternzeit geht und dann vor der bedrückenden Wahl stünde, in den Beruf zurückzukehren oder nicht, konnten wir tatsächlich frei entscheiden und abwägen. Dass ich weiterhin nicht arbeite, reißt kein Loch in die Haushaltskasse. Wir leben mit den Mitteln, die uns immer zur Verfügung standen.
Kindergarten auf der anderen Seite würde (hier bei uns) relativ hohe Kosten verursachen.
Um diese Kosten zu decken, müsste ich also arbeiten. Und wenn ich erstmal arbeiten würde, würde die Betreuung zur Notwendigkeit. Dann gerieten wir in dieses monströse Hamsterrad. Und ein zweites Kind würde dann vermutlich früher in Betreuung müssen, damit ich zurück in den Job könnte, damit wir die Kindergartenplätze zahlen könnten, die wir gar nicht gebraucht hätten.
Ist euch auch schwindelig von diesem Gedankenspiel? Es macht mich traurig.
Natürlich ist MEHR Geld immer ganz nett. Aber da es uns reicht, was wir haben, ist es einfach nicht notwendig, diesen Strudel loszutreten. Und sicher kann ein Job auch erfüllend und sinnstiftend sein – ich habe aber so einen sinnstiftend Job eh nie gehabt.
2) Eine soziale Verantwortung? Über den Tellerrand geblickt
Den Gedanken kann ich jetzt weiterspinnen, dahingehend, dass das Kind also doch den Kindergarten besucht (weil man uns zB. richtig glaubhaft überzeugt, dass das „wahnsinnig wertvoll dort ist“), obwohl kein Bedarf da ist.
Ich BENÖTIGE die Betreuung für N aktuell gar nicht, aber ich würde sie trotzdem in eine Einrichtung schicken: Wäre das nicht irgendwie auch falsch? Da draußen gibt es einen massiven Kindergartenplatzmangel.
Eine andere Familie braucht diesen Kindergartenplatz vielleicht viel dringender als wir. Kindergartenfrei zu leben, wenn wir selbstbetreuen können (und mögen!) , finde ich persönlich auch in einem sozialen, gesellschaftsverantwortlichen Aspekt die richtige Entscheidung. – Belehrungen ersticken tatsächlich oft im Keim, wenn ich das anmerke.
3) Kindergartenfrei leben Erziehungseinflüsse und Fremdbestimmung reduzieren
Natürlich spielt auch unsere Haltung zur Erziehung eine entscheidende Rolle.
Wie ich schrieb, bin ich mir klar darüber, dass es unterschiedliche Konzepte und natürlich auch Erzieher*innen gibt, und wir im Zweifel bestimmt eine Einrichtung finden KÖNNTEN, die zu uns passt. – Und ich weiß auch, dass wir aufkommenden Frust bei N jederzeit auffangen, begleiten und bewältigen könnten.
Die Frage ist nur, ob wir das auch wollen.
Ob wir ihr die Fremdbestimmung, die Strukturen und das große Plus an Regeln zumuten WOLLEN, wenn wir die Wahl haben.
Ein Kindergarten ist oft ein geballter Erziehungsort. Das ist auch total logisch: Da sind viele kleine Kinder, viele Eltern mit teilweise total unterschiedlichen Lebensweisen, und am anderen Ende oft zu wenig Personal, um alles das unter einen Hut zu bekommen. Da braucht es eine straighte Linie (oder mehr Personal), verständlich. Mehr „Muss“ und „Darf nicht“ und (verallgemeinerte) Regeln, als eben zuhause.
Wenn viele Menschen zusammen kommen, entstehen automatisch MEHR gemeinsame Regelungen. Ein Konsens eben. Dem zu folgen, und das auch noch freiwillig, dafür sind komplexe soziale Kompetenzen notwendig. Den zu verstehen, dafür braucht es Weitblick, Empathie und solchen Kram. Das alles haben Kleinkinder aber noch nicht, diese Fähigkeiten entwickeln sich bis zum/ oder sogar erst im Grundschulalter ausreichend.
In den meisten Kindergärten passiert Erziehung. Davor brauchen wir die Augen nicht verschließen. Kinder werden in ihrer Selbstbestimmung eingeschränkt. Und statt Wut achtsam zu begleiten, wird dann halt auch geschimpft. – Einen Kindergarten zu finden, der achtsam und „BO“ mit Kindern umgeht, ist sicher möglich, aber vermutlich gar nicht ganz so einfach. Auch angesichts des Platzmangels.
Die FRAGE, die wir uns gestellt haben, ist also, ob WIR diese geballte Erziehung für unsere Tochter wollen? Sehe ich einen MEHRwert darin? Glaube ich, dass mein Kind die Erfahrung machen muss, (von anderen) erzogen zu werden, weil der Hase da draußen anders läuft zB, als zuhause? Und wenn ich der Meinung bin, dass diese Erfahrung notwendig ist, bin ich dann bei ErziehungsFREI richtig?
Ich erziehe meine Tochter nicht, aus einer tiefen Überzeugung. Erziehung ist nicht wertvoll, nicht hilfreich. Angesichts der Tatsache, dass wir nun also die Wahl haben (Privileg!), ist unsere Entscheidung einmal mehr gegen den Kindergarten gefallen.
Wenn ich die Wahl habe, dann umgebe ich mich mit Menschen, die mir gut tun, nicht mit denen, mit denen ich immer wieder kämpfen müsste. Dasselbe gilt für mein Kind. Ich schirme sie nicht ab, aber ich werfe sie halt auch nicht hinein in unschöne Erfahrungen.
Es wäre also Quatsch mein Kind in den Kindergarten zu schicken, DAMIT sie dort erzogen wird. Nein, das wäre sogar absurd.
4) Frei Lernen, Frei Leben: Eine freie Kindheit ermöglichen
Ich empfinde einen Kindergarten nicht als Mehrwert für die Entwicklung von Kindern.
Für mich ist der Kindergarten ein Ort, um fehlende Betreuung aufzufangen. Nichts, was ein Kind aus dem Kindergarten mitnimmt, kann es nicht auch anders erfahren – Außer der Erziehungs-, Trennungs- und Gruppenerfahrung vielleicht. Bleibt die Frage, ob kleine Kinder das dringend BRAUCHEN.
Lernen passiert immer. Individuell. Und natürlicherweise NICHT besonders gut, besser oder anders in einem verschlossenen Gebäude mit eingezäuntem Hof in einer mehr oder minder wuselig en Gleichaltrigengruppe zwischen 9Uhr und 16Uhr am Nachmittag. Um es mal bewusst drastischer auszudrücken.
Natürlich ist der Kindergarten für ein Kindergartenkind AUCH ein Lernort, ein zentraler vermutlich sogar, aber es ist eben auch oft ein ziemlich anstrengender und einschränkender und verpflichtender Ort.
Kindergarten ist Stress. – Und Lernen sollte nicht stressen, sondern begeistern. Aus eigenen Interessen, im eigenen Tempo, auf individuellen Wegen und vor allem: ohne dabei ständig verglichen und bewertet zu werden. Ob mein Kind draußen oder innen spielen will, basteln oder lieber turnen will, sich täglich mit dem Bauernhof oder dem Weltraum beschäftigen mag, darauf will ich eingehen und ihre Wünsche berücksichtigen. Und wenn sie keinen Bock auf einen Waldtag hat, soll sie da einfach nicht hinMÜSSEN.
Solange, wie möglich.
Ein Kindergarten kann nicht auf jedes einzelne Kind eingehen. Nicht in demselben Maße.
Ich bin folglich auch kein Fan vom vielfaches mehr noch einheitsstiftendem Schulsystem.
Meiner Tochter so lange wie möglich eine freie Kindheit zu ermöglichen, in der sie frei ihren Interessen nachgehen kann, ist mir wahnsinnig wichtig. Und weil wir es können, nicht nur nachmittags nach vier, sondern 24/7.
5) Mein Kind ist (hoch)sensibel
Der fünfte Grund ist persönlicher.
Zu allen den guten Gründen kommt letztlich noch die Persönlichkeit unserer Tochter hinzu. Nana ist sehr sensibel. Es ist ihr schnell zu laut, zu viel, zu wuselig. Sie mag es nicht, viel Tumult um sich zu haben, dann hält sie sich oft die Ohren zu. Und sie braucht dann oft auch noch viel Halt. Ich gehe mittlerweile davon aus, dass sie hochsensibel sein könnte.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Kindergarten ihr gut tut. Also wirklich gut.
Ich habe HIER darüber geschrieben, dass sie eine sehr ausgeprägte Fremdelphase hatte. Ich habe in dem Beitrag auch erklärt, warum ein Kindergartenbesuch für uns nicht als Maßnahme in Frage kommt, um unsere Tochter an Fremde zu gewöhnen. Im Vergleich zu damals ist sie inzwischen zwar schon offener geworden. Sie hat Freunde gefunden. Öffnet sich den Menschen, die ihr sympathisch sind immer schneller. Und ich habe nicht den kleinsten Bedenken, dass wir irgendetwas hätten anders machen sollen. Ein Kindergarten wäre für sie aber ein Graus. Den Kindergarten in der Nähe begutachtet sie manchmal mit Ehrfurcht. Viel zu viele Kinder.
Ihre Sensibilität ist ein Teil von ihr, der völlig gut und in Ordnung ist. Ich will nichts daran verändern, sondern annehmen, dass es so ist.
Ich will sie nicht diesem Stress aussetzen. Vor Kurzem waren wir auf einem kleinen Kinderstadtfest. Dort gab es Hüpfburgen. Nana liebt das, aber es war ihr einfach viel zu voll. Sie wollte lieber gehen, also sahen wir uns erstmal die Bastelstationen an, und fanden etwas, was ihr gefiel. Später wollte sie doch auf eine Hüpfburg – sie lief los, hüpfte und stellte dann fest, dass es ihr doch zu viel war. Sie kam wieder zu mir, sie muss das nicht können.
Ich sehe mein Kind. Ich sehe, dass viele Menschen um sie herum, sie (noch?) überfordern. Dass sie dann nicht laufen will. Dass sie still wird. Dass sie sich die Ohren zuhält und unwohl fühlt. Ich möchte sie nicht mit so etwas konfrontieren, ohne notwendigen Grund, und dann auch noch damit alleine(!) lassen. Wir haben eine kindergartenfreie Gruppe gefunden, mit der wir uns regelmäßig treffen (zusammen!) ; in der wir uns wohl fühlen. Ich lasse meine Tochter da nicht alleine. Ich bin da und kann ihr jederzeit den Rückhalt geben, den SIE derzeit noch braucht.
Kindergartenfrei – können, wollen, sollen: Eine individuelle Entscheidung
Unsere Gründe gegen den Kindergarten sind miteinander verzahnt- und verknüpfen sich immer wieder im essentiellen Privileg, diese Entscheidung überhaupt treffen zu können. Insgesamt ergibt ein Kindergartenbesuch für uns wenig Sinn, v.a. weil wir keine Betreuung brauchen. Zu vieles spricht vor diesem Hintertür dagegen, und wenn ich ehrlich sein soll, fällt mir in unserer Situation (!) nicht EIN plausibler Grund dafür ein.
Hinzu kommt vielleicht noch, daß persönliche Erfahrung vor alles geht. Ich selber war nicht im Kindergarten und kann nichts schlechtes damit verbinden. Ich habe auch keine Ängste.
Kindergarten ist für mich nichts, was „halt dazu gehört“. Eher im Gegenteil.
Wenn die Notwendigkeit der Betreuung erstmal weg fällt, haben wir die Möglichkeit darüber nachzudenken, was wir wirklich wollen. Das ist ein Privileg. Ganz klar. Obwohl ich mich gar nicht unbedingt privilegiert fühle. Manchmal müssen wir auch wollen, damit wir können. Wir nehmen zB finanzielle Engpässe in Kauf, dadurch dass wir von einem Einkommen leben. (Wobei es da auch andere Modelle gibt, wie etwa eine 50/50 Aufteilung).
Ich bin glücklich diesen Weg gehen zu können. Uns geht es gut damit.
Ich finde es schade, dass Kindergartenfrei zu leben, teilweise heftig kritisiert und verurteilt wird. Bei Erziehungsfrei kann ich die Kritik ja echt verstehen, aber bei dieser Sache weniger . Im nächsten Beitrag werde ich euch mal erzählen, was mir so alles schon vorgehalten wurde, weil Nana nicht in den Kindergarten gehen wird, und was ich darüber denke.
| Fiona
Hallo alle zusammen ,
der Artikel ist super und trifft genau ins „schwarze“ verkümmerte Herz unserer Gesellschaft. Ich habe 3 Kinder und habe meine älteste auf den Druck der Gesellschaft (den manche hier beschreiben) für 1 Jahr in eine Kita gegeben. Es war ok – sagen wir mal. Wir hatten großes Glück mit den Erzieherinnen und generell mit dem Team. Habe aber auch eine andere Seite sehen müssen nach unserem Umzug. Mich macht es wirklich sehr traurig zu sehen das Kinder in die Kita müssen obwohl deren Eltern es sich finanziell erlauben können das Kinder zu hause zu betreuen. Der Beruf scheint für manche Frauen das Aushängeschild für den Begriff „Emanzipation“ dar zu stellen. Zudem wird ihnen durch das Umfeld suggeriert das sie ihr eigenes Kind (was sie in ihrem Leib fast 1 Jahr ausgetragen haben und womöglich noch 1 weiteres mit ihrer Brust ernährt haben ) , dass sie es nicht fertig bringen würden ihr Kind so zu bespaßen wie es die Kita tut. Wie soll sich da solch eine Frau fühlen ??? Deren Hormone Achterbahn fahren nach Ss , Geburt und Stillzeit ?!?!?! Statt diese Frau zu unterstützen und ihr zu zeigen das sie durchaus in der Lage ist auch um ihr Kind selbst zu kümmern (und dass liebevoll und achtsam ) stattdessen wird ihr von außen gezeigt das es jede Kita besser könnte. Liebe Mamas ihr seid alle wunderbar , liebevoll und toll ! Ihr habt ein Kind auf die Welt gebracht und dieses Kind verdient es mit eurer unendlichen Liebe überschüttet zu werden. Und auch ihr dürft in dieser kindlichen Liebe baden. Die Kindheit (ca 6 Jahre bis zur Schule) ist sooooo kurz. Gebt eure Kinder nicht weg. Begleitet sie bis zur Schulzeit. Und wenn euch die Zeit schwer wird, sucht familiäre Unterstüng oder durch eure besten Freundinnen. Jede mama braucht auch mal eine Pause. Ich bin der festen Überzeugung das jede Mutter an ihren Aufgaben wächst. Und die Arbeit – oh glaubt mir – sie läuft euch nicht weg. Sie wird immer da sein und bis 67 habt ihr noch genug Jahre um euch beruflich völlig zu übertreffen. Ihr widmet lediglich 6 Jahre eures Lebens eurem eigenen Kind ! Liebt eure Kinder und lebt euer Leben mit Respekt und Liebe füreinander !
Julia
Finde ich einen tollen Artikel und ein wichtiges Thema. Es gibt zum Thema übrigens ein kostenloses Webinar von Georg Milzner mit dem Titel „Sind Krippe und Kita wirklich das Beste für Kinder und Eltern?“. Georg wendet sich an alle, die hieran zweifeln – und gibt ihnen Argumente und Ermutigungen für die Selbstbetreuung auf den Weg. Er zeigt, dass die Selbstbetreuung kleiner Kinder der emotional gesündere Weg für die Entwicklung von Urvertrauen und Empathiefähigkeit ist. Und: Die Eltern können Georg im Webinar auch mit ihren Fragen löchern.
Wer Georg Milzner nicht kennt, er ist Experte für Frühstörungen und Bindungsschäden, Buchautor, Diplom-Psychologe, Psychotherapeut und Hypnotherapeut. Und er hat zwei Bücher geschrieben: „Digitale Hysterie“ und „Die Renaturierung der Kindheit – Für eine bindungsorientierte Betreuung kleiner Kinder“.
Details und Anmeldeseite gibt es hier:
http://online-familienberater.de/kurse/georg-milzner
Ich bin 53 Jahre alt, aber ich kann mich noch gut an meine Kindergartenzeit in meinem Alter von 4-6 Jahren erinnern. Ich mochte es nicht. Da ging es vor allem um „Arme verschränken“ und „still“ sein. Ich hatte schon in diesem jungen Alter das Gefühl von Gleichgeschaltet werden und Vorbereitung auf die Leistungsgesellschaft. Ab jetzt gilt nicht mehr, was ich gerne möchte, sondern das, was andere mir vorschreiben.
Ich kann nur eine gute Sache über den Kindergarten sagen: Es wäre an einem späteren Zeitpunkt vielleicht nicht mehr möglich gewesen, mich in die Leistungsgesellschaft einzugliedern. Eigenbrötlerisch und eigenwillig, wie ich war – und bin. Das heisst aber nicht, dass ich die Leistungsgesellschaft als gut empfinde. Aber ich bin nunmal in diese Leistungsgesellschaft hineingeboren worden und muss mich damit abfinden. Selber bin ich kinderlos. Ich möchte meine Kinder nicht dieser Leistungsgesellschaft aussetzen.
Hallo,
vielen Dank für den wundervollen Beitrag! Durch Corona sehe ich gezwungen meinen Sohn Zuhause zu lassen, er geht bereits seit 1,5 Jahren in die „Fremdbetreuung“. Da es mir aktuell in einer großen Einrichtung zu heikel ist und ich mich sehr um seine Gesundheit sorge, muss er erstmal von Mama, Papa, Oma und Opa (x2) betreut werden. Wir arbeiten alle, schaffen es aber so, dass immer jemand einspringen kann. Und alle machen das wirklich gerne.
Mein Sohn ist 3,5 Jahre alt, er sagt er findet es schade mit dem Kindergarten, freut sich aber auf mehr Zeit mit Mama/Papa/Oma/Opa. Also alles gut.
ABER ich habe Sorge, dass er den Anschluss verliert. Im Kindergarten hat er so viel gelernt (Windelfrei, Sprechen, alleine beschäftigen), das hat vorher zuhause garnicht funktioniert. Ich habe Versagensängste: Kann ich ihm wirklich das bieten, was er benötigt? Was, wenn er entwicklungstechnisch auf der Strecke bleibt? Wie kriege ich ihn dazu weiterhin zu lernen und kreativ zu sein? Zuhause will er immer nur Fernsehen.
Ich bin selbst Lehrerin, also nicht ganz unerfahren, aber evtl ist genau das das Problem. Kannst du mir eventuell einen Tipp geben? Kann es sein, dass er Zuhause zu wenig lernt bzw. sich nicht weiterentwickelt? Das mit Corona wird sich ja wahrscheinlich noch ewig ziehen…Danke!
hallo Annika. Ich bin überzeugt davon, dass Kinder aus sich selbst heraus motiviert alles mitbringen, was sie brauchen, um in ihrem Tempo zu lernen. Ganz bestimt hätte dein Kind auch ohne Kindergarten sprechen und alleine spielen gelernt, denkst du nicht? Es ist schön, dass der Kindergarten deinem Kind gut tut. Aber sei sicher, du tust das auch 🙂 Falls es dich beruhigt, meine Tochter kann auch sprechen, trägt keine Windel mehr und lernt gerade sogar schon lesen und schreiben 😉 Der einzige Tipp, den ich dir mit auf den Weg geben mag: Hab Vertrauen und nutzt die Zeit, die ihr habt, mit Dingen, die ihr mögt. Das ist alles, was sie brauchen. Lieben Gruß X Fiona
Super. Mutig. Und richtig! Eine Mutter die ihr Kind und seine Bedürfnisse wahrnimmt und achtet – trotz Gesellschaftlichem Druck und Unverständnis. Die Kleine Maus wird sich mit Sicherheit prächtig entwickeln. Frei! Mit Achtsamkeit Empathie so SEIN lassen .. Ganz toll. Es gibt genug individuelle Möglichkeiten für Freunde und um zu lernen. Rom und Wege und so ;).. Herzliche Grüße & ein geiles Leben. PS.: Danke für den Post _/|\_
Hallo, ich bin selbst Mutter und auch Erzieherin. Ich finde es wichtig, dass Kinder in eine Kita gehen. In vielen Fällen wird es sonst in der Schule Probleme geben. Denn in der Kita findet nunmal die soziale Entwicklung statt. Nur allein in der Familie kann sie nicht ausreichend statt finden. Ich selbst war nur Zuhause als Kind und in der 1.Klasse dann völlig überfordert und Anfangs isoliert. Meine Kinder habe ich mit 4 in eine Waldgruppe gegeben dort konnten sie sich frei entwickeln. Es gibt genug Alternativen heutzutage! Eine überfüllte städtische Kita muss man nicht besuchen. Es gibt Waldkindergärten, Montessori, Waldorf, private Initiativen …. Ich selbst arbeite in einer privaten Einrichtung. Man muss sich eben auch mal informieren ! Ganz ehrlich, wenn ich höre die Mutter gebt nicht arbeiten und dass Kind nicht in die Kita, habe ich ein Bild einer isolierten Familie vor mir. Ein sehr trauriges Bild. Wo sind all die wichtigen sozialen Kontakte ? Und nur weil die Mutter es so will, muss das Kind da mit? Finde ich bedenklich. Es geht ja hier nicht um Sachen wie vegetarisches/veganes Essen oder so, dass ist eine Entscheidung die heutzutage keine Probleme mehr mit sich bringt sondern um die Entwicklung der Kinder! Kontakte knüpfen, mit Konfliktsituationen umgehen lernen, Resilienz entwickeln. Alleine nicht möglich. Liebe Mütter, schaut euch einfach früh genug um! Und gönnt eurem Kind zumindest 2 Jahre vor der Schule eine tolle Zeit in einer Kindergruppe. Es fehlt ihm etwas, glaubt mir. Ich beschäftige mich schon lange mit dem Thema. Und ja in eine überfüllte städtische Kita würde ich ein Kind nicht geben aber wie gesagt, schaut euch um!!
Hallo und Danke, dass du deine Einstellung mit uns teilst. Ich finde das wichtig und okay. Tatsächlich haben wir grad erst einen tollen Kindergeburtstag mit den Freunden meiner Tochter hinter uns und die Bude war voll genug, dass wir uns so gar nicht isoliert vorkamen. Die soziale Entwicklung findet gewiss nicht (nur) in einem Kindergarten statt. Natürlich sollten Kindergartenfrei lebende Familien bereit sein Kontakte zu knüpfen und ein Netzwerk aufzubauen – Aber davon auszugehen, dass Kindergartenfrei mit Isolation gleichzusetzen ist, empfinde ich als zu schwarz-weiß gedacht. Ich war übrigens auch nicht im Kindergarten und hatte keine Schwierigkeiten mit dem Schulstart. Viele Grüße, Fiona.
Hallo ihr Lieben,
ich möchte als Grundschullehrerin und Mutter von 3 Kindern etwas dazu sagen. Ich verstehe den Gedankengang, dass man denkt, dass Kita wichtig wäre. Wird einem ja so eingetrichtert. ABER niemals sollte man sich als Außenstehende das Recht geben zu urteilen und zu behaupten, dass es für ein Kind besser wäre in eine Kita zu gehen als in seiner Familie zu sein, dort wo es geliebt wird und geborgen ist. Das wichtigste Gefühl für einen Menschen und die beste Basis fürs Gedeihen. Die Gründe, weshalb Kitas gegründet wurden, waren Mütter die arbeiten wollten/mussten und eine verlässliche Betreuung gebraucht haben. Alles drum herum ist Pseudo, im Sinne von wir ahmen das Familienleben in der Kita nach. Gewiss gibt es Familien, die ihre Kinder besser in den KiGa schicken sollten, als es zu Hause zu lassen, aber die schicken ihre Kinder auch meist freiwillig in die Kita;) eine Familie, die sich für ihre Kinder entscheidet, der sollte man gratulieren und nicht das Gefühl geben, es wäre ein Fehler. Vor allem finde ich es erschreckend, so etwas von einer Erzieherin zu lesen. Kinder brauchen Kinder? Ja, aber nicht 6 Std am Tag und mit Kindern, die sie nicht leiden können. Ich denke, wir unterschätzen alle die negativen Folgen von schlechter Betreuung. Und klar es gibt auch gute Kitas etc…aber darum geht es gar nicht. Es geht mir darum, dass eine gute Familie goldwert ist. Und Kinder haben lange genug Zeit in der Schule das soziale Miteinander zu entwickeln und generell sollten wir aufhören den Fokus auf Leistung zu legen, sondern aufs glücklich sein. LG
Hallo,
auf die Seite bin ich nicht zufällig gestoßen, aber bewusst nach anderen Menschen gesucht, die es auch für richtig halten, ihre Kinder selbst zu „betreuen“, oder sagen wir so, einfach eine Wahl treffen, wirklich ein Zusammenleben zu führen.
Wir in unserer Familie stehen grad vor dieser Entscheidung, ob ein Kindergarten in einem Jahr für unser Kind in Frage stehen würde. Fast alle Bekannte und Freunde in unserer Umgebung gaben ihre Kinder schon in Krippen ab oder planen für sie Kindergarten ab drei. Ich wurde schon öfters von Fremden, Bekannten und Verwandten gefragt, ob unsere Tochter schon in eine Krippe geht oder ob wir schon einen Kindergartenplatz haben. Mein Mann hört in mmer wieder von seinen Kollegen, wie wunderbar es ihren Kindern in Krippen geht (ich konnte so ein Kind jetzt paar mal beobachten und wage es übrigens zu bezweifeln, dass die Krippe dem Kind so viel gebracht hat…)
Also würde ich sagen, dass ich quasi den Druck des Soziums fühle, der in allen Lebenssphären auch ausgeprägt und manchmal gar nicht auszuweichen ist, was die „Erziehung“ meines Kindes angeht.
Deswegen möchte ich mich für diese Internetseite, diesen Artikel und Kommentare bedanken, weil die mir Mut geben, meinen Gefühlen zu vertrauen und mein Recht auf unseren eigenen Weg zu verteidigen.
Also ich habe den Text von Fiona gelesen u d sehr bewundert.
Er ist sehr ehrlich und mit viel Hingabe geschrieben, das hat mich sehr beeindruckt!
Vorallem ist er so durchdacht und geht mit Toleranz und Respekt auf Kritik ein, noch bevor sie geäussert wurde.
Ich habe 3 Töchter, die älteste ist 14 und geht mittlerweile auf das Gymnasium.
Sie war in einer Kita und auf der staatlichen Grundschule.
Bereue das nicht, muss aber gestehen, dass ich über die Jahre darunter litt, dass aus meinem wundervollen kleinen lieben Kind ein ‚Mitläufer‘ wurde.
Sie hat super Noten, sie ist selbstbewusst.
Aber dennoch ein Mitläufer, und ich glaube dass sie sich besser entwickelt hätte, auf einer freien Schule.- was Werte angeht und Toleranz.
Naja.
Ich hatte in meiner eigenen Kindheit sehr schlechte Erfahrungen im Kindergarten gemacht.
Zwar waren das 80/90er, aber im wesentlichen habe ich es selbst so empfunden:
Nicht die Mama.
Diese Erzieherin hat Mitgefühl aber ist nicht offenherzig. Sie hat mich nicht richtig lieb.
Die andere Frau ist sehr streng und ihr gehen Kinder auf die Nerven.
Die hat ihre Lieblinge- oh, die selbstbewussten (deutschen) Kinder ..
Ich finde Erwachsene ein bisschen blöd und bin nur dann wirklich in Sicherheit wenn meine Mutter endlich wieder da ist.
Schade, ich wär auch gerne mal auf ihrem Schoss gesessen, im Arm gewesen…
Ich kann mich gut erinnern.
Darum habe ich meine Kinder alle 3 wie Helicoptermama überwacht und entscheide nun, dass meine jüngste nicht in den Kindergarten gehen wird, bis sie 5 wird.
Sie leidet.
Wenn ein Kind nach 6 Monaten immernoch beim Abschied im Kindergarten zu seiner Mama sagt, dass es die Erzieherin nicht mag und es ihr im Kindergarten zu chaotisch zugeht …na, was soll man als Mutter da denken?!
Motiviert habe ich sie oft.
Aber ihre Gegenargumente (z.b. ich langweile mich sehr, der eine oder andere hat mich gehauen, sie hat mit mir ge’schimpft‘, ich fühle mich hier alleine….)
Ich meine, was Kinder sagen, ist das eine.
Das andere ist, was man an den Kindern beobachtet.
Ihr Zustand.
Ihre Verfassung.
Ich bringe meine Kinder innerlich aufgeräumt und zufrieden in den Kindergarten und erhalte 4 h später manchmal zwei unzufriedene nervöse Kinder zurück.
Reizüberflutung.
Einflüsse.
Die ältere kommt auch oft zufrieden zurück bzw. kann im Kindergarten auch die Zeit geniessen.
Aber die Kleinere….jeden Tag eine Enttäuschung, denn ich erwarte mein Kind vielleicht etwas müde zurück-
Aber nicht so ‚verwirrt‘.(durcheinander, ihre eigene Mitte verloren, unkonzentriert)
Man bekommt den Eindruck, dass es bei sovielen Kindern unmöglich ist, nach jedem einzelnen zu schauen.
Und zwar nicht zu ’schauen’…einen Blick kann man schon auf einen werfen, aber eine Beziehung zu einem Kind zu pflegen.
Dem Kind Wärme zu geben.
Mal ehrlich, die Erzieherinnen sind keine Nonnen oder Feen, keine herzliche Kaffeetanten oder begnadete Unterhalterinnen…
Es sind Frauen, die, wenn sie 20 sind noch unbeschwerter lächeln als wenn sie 40 sind.
Manche sind klasse und haben wirklich Wärme zu geben, Lebenserfahrung und evtl. lieben sie ihren Job.-trotzdem sind sie keine indischen Göttinnen mit 12 Armen und einem leistungsfähigeren Herzen.Auch diese Frauen haben manchmal private Probleme, eigene Kinder und sind ?
Andere haben auch manchmal keinen Bock und möchten eigentlich nur Kinder betreuen, die einfach sind.
Die hören. Die sie respektieren.
Manche Kinder gehen den Erziehern tatsächlich extrem auf die Nerven.
Da stimmt die Chemie vielleicht nicht…
Ja, und wahrscheinlich haben es manche Kinder beinahe perfekt im Kindergarten.
Meine grössere (Vorschulkind) schicke ich hin, sie ist beliebt, clever ( kann sich gut ausdrücken) und im Prinzip pflegeleicht.
Sie mault nicht, wenn sie in den Kindi soll.
Aber die Kleinere, die etwas introvertierter ist und anspruchsvoller ( sie braucht Aufmerksamkeit und fühlt sich im Kindi ignoriert und vernachlässigt)
…ja, die werde ich nun rausnehmen.
Also ich kann sehr gut verstehen, wenn man sich verwundbar fühlt weil die Werte, die einem wichtig sind, für andere nicht in diese Zeit bzw. in diese Welt passen.
Man muss in dieser Welt widerstandsfähig sein, mit Stress umgehen lernen, nicht überreagieren wenn jemand etwas tut, was einem auch mal nicht gefällt.
Erzieher/Lehrer annehmen , so wie sie sind. Das ist doch gesunder Respekt.
Oh ja, auch der Kindergarten kann eine gute ‚Schule‘ sein.
Eine Schule für das MITEINANDER.
Aber meine Kleine versichert mir immer wieder, dass sie dieses Miteinander nicht schätzt und es ihr Kummer bereitet, dahin zu gehen.
Und nachdem ich beobachtet habe, wie manche Jungs grölen und hampeln und manche Mädchen zicken und kratzen, dachte ich:
Stimmt.
Ich bin jedesmal sehr erleichtert, wenn ich diesen Ort nach 5 Minuten verlassen darf.
Und ich finde Kinder liebenswert, alle!
Es ist nur einfach sehr anstrengend.
Es IST eine Reizüberflutung, injedem Kindergarten wimmelt es von Prinzessinnen und Spidermännchen?, unseren Kindern geht es wirklich allen sehr gut in unserem Wohlstand( ja, auch die ‚Armen‘ unter uns haben genug zu Essen, Anziehen und Spielen).Es sind kleine Monster , alle zusammen.
Und sie motivieren sich leider manchmal gegenseitig dazu, noch grössere , stärkere, monströsere Monster zu sein.
Meine Kleine hat voll keinen Bock auf Kindi.
Und wenn sie irgendwann voll keinen Bock auf Schule hat, dann werde ich mit dem dann 6/7 jährigen Kind vernünftig reden können.
Mit meinem 3 jährigen verspielten Schmusebär werde ich auf den Spielplatz und Freunde besuchen gehen.
Ich werde mit ihr nicht über den Kindi so reden, als wäre es ihr Ausbildungsplatz oder ihr Studium.
Hallo?!?!?Kindi ist doch ein Begriff für sich.
„Du, also wenn du da nicht hinwillst, dann sehe ich beruflich echt keine Perspektive für dich?!?!?!?!“
Manchmal wird es mir vielleicht zu viel sein und ich werde mich danach sehnen sie im Kindi ‚abgeben‘ zu können.
Ich bin selbstständig und male Kinderbuchillustrationen, Wandmalerei und Auftragsarbeiten.
Freie Zeiteinteilung.( also ich arbeite viel aber kann mich nebenher gut um die Kids kümmern..bin einfach DA oder nehme sie mit an Ort und Stelle wie z.b. Innenhoffassaden, Kitawände oder Schulhöfe.
Aber jetzt, verbiete ich mir das “ich geb sie einfach ab, ob sie weint oder nicht, sie soll lernen, dass ja alles voll okay ist, das ist ja vielleicht nur Trotz..im Kindi ist doch alles super! Sie kann da spielen und alle anderen Kinder müssen da auch durch“ .Ich bin überzeugt davon , dass sie mir die Wahrheit sagt:
Dass sie wirklich vieles dort sehr stört.
Ich finde es gut, dass sie Lärmbelästigung, Chaos, Ungerechtigkeit und Unachtsamkeit stört.
Dass ich kein Geld der Welt über ihren Wert stelle, muss sie wissen und fühlen.
Mein Mann verdient ganz gut.
Ganz normal, wir haben alles was wir brauchen.
Ich profitiere von meiner Arbeit und ich finde es sehr mutig von mir selbst, mein kleinstes Mädchen nun daheim zu lassen.
Ich tue es, weil ich sie über alles liebe und sie beschützen mag.
Mir ist diese Zeit zu kostbar um sie täglich stundenlang in die Obhut eigentlich ‚fremder‘ wenn auch netter Frauen zu geben.
Mutig ist es, weil ich mich oute.
70 andere Mütter tun das nicht, was ich tue.
Die sind auf ihre Weise konsequent.
Es wird mir schwerfallen es der Erzieherin mitzuteilen.
Es kann ein Tag kommen, an dem meine Tochter über ihren Schatten springen wird bzw. sich weiterentwickeln und wieder in den Kindi gehen will.
Was sage ich dann eigentlich zu ihr?
Ich werde sie am besten ein Jahr rausnehmen und es wieder versuchen.
Habe ich übrigens mit der älteren auch gemacht, nach diesem Jahr war sie wunderbar einverstanden mit dem Kindi.
Kinder sind individuell und jeder hat seine Zeit, in der er bereit ist, loszulassen.
Ich bin davon überzeugt, dass es besser für die Kinder ist, ihnen dieses Geschenk fürs Leben zu machen:
„Ich schenke dir meine Zeit, Aufmerksamkeit, Geduld und das Vertrauen,dass du verstehen wirst, dass der Kindi toll sein kann.
Wenn du das begreifst, wirst du mich loslassen.
Und wir werden uns ohne Tränen verabschieden…und uns freuen , wenn wir uns später wiedersehen!“
“ Wenn es aber schrecklich für dich ist, du dich dort schlecht fühlst und du leidest, werde ich für dich da sein und dich nicht zwingen, dahin zu gehen.“
Das ist mein Weg.
Und ich bin stolz auf ihn, weil ich
– niemandem auf der Tasche liege.
Ich verdiene Geld, wenn auch nicht abnormal viel.
– ich keinen Luxus brauche um meinen Kindern etwas zu bieten..wir kommen gut aus mit dem was wichtig und gut ist.
– ich vertrete , was ich mir als Kind selbst versprochen habe:
Sei als Mutter DA für deine Kinder.
Geb ihnen das Gefühl, dass du sie wirklich liebst und sie das Wichtigste für dich sind.
Beweise das auch in deinem Handeln.
Geld ersetzt keine Zeit.
Ach, ich freue mich schon auf Widerspruch und Bewertungen …ich weiss sehrwohl, dass ich es nicht optimal machen kann…nicht für jedermanns Ansicht und Wertvorstellung.
Aber ich verurteile Menschen nicht für ihr Hartz-IV und wenn Kinder Schokolade fressen dann freu ich mich auch mal mit.?
Im Allgemeinen finde ich ist diese Gesellschaft einfach zu verkrampft und die Würde des Menschen kommt zu kurz.
Das wird man überall zu sehen bekommen wenn ich recht hab.
Im Altersheim. Im Krankenhaus ..in den Schulen..Kindergärten
Sry für Schreibfehler?
Ich danke dir von Herzen, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst. Ich finde es großartig und mutig, dass ihr einen Weg für euch sucht, mit dem es euch allen gut geht. Alles Gute xX Fiona
Danke für diesen Kommentar…. ich finde mich darin wieder.
Mein Sohn hat rießige Probleme mit der Eingewöhnung und ich werde auf mein Bauchgefühl hören und ihn rausnehmen – er ist mit 3 Jahren einfach noch nicht soweit. Es ist die total Reizüberflutung für ihn was sich in Aggressivität anderen Kindern gegenüber äußert und so kenne ich ihn nicht. Wir hatten nie derartige Probleme in Spielgruppen erst seit dem Kindergarten verhält er sich anderen Kindern gegenüber so und er wird plötzlich zum „Problemkind“ laut den Erzieherinnen.
Wir haben uns auch für eine freie Schule entschieden der au h schon nach diesem Konzept Krippe und Kindergarten anbietet, müssen wir leider nutzen da wir auch finanziell arbeiten müssen, sonst würde ich beide auch zu Hause lassen gerade wie du schon das mit den Bedürfnissen beschreibst! Danke dafür!
Es liest sich ein wenig so, als wäre es für alle Frauen bedrückend und eine Last, in die Arbeit zurück kehren zu müssen. Für viele aber ist die Arbeit und nicht zuletzt die daraus stammende Absicherung und Unabhängigkeit aber etwas, das sie sehr gerne haben und das sie nicht aufgeben wollen. Daher würde ich bitten, da nicht zu pauschalisieren 🙂
was mich wirklich mal interessieren würde: gibt es auch kitafreie Familien, in denen beide Elternteile sich Arbeit und Familie teilen? Es könnte ja auch sein, dass es für den Vater sehr belastend ist, der Alleinverdiener zu sein und dass er lieber mehr Zeit mit seinem Kind verbringen möchte. Kennst du zufällig solche Familien, die vielleicht sogar einen Blog haben?
Hallo. Vielen Dank für deinen Kommentar. Du, ich mag gar nicht pauschalisieren. Wenn alle glücklich sind, ist das wirklich großartig, und die Lebensmodelle können ja total variieren. Ich selber finde meine Erfüllung im Vollzeit Mama Sein. Mein Blickwinkel prägt meinen Text sicherlich. Danke für den Hinweis, wie Du den Text empfindest. Pauschalisieren war nicht meine Intention. — Zum Anderen: Blogger wüsste ich jetzt nicht, aber ich kenne privat auch kindergartenfreie Familien, in denen beide Elternteile arbeiten. Sie übergeben sich quasi zum Schichtwechsel die Kinderbetreuung. Das kann also durchaus auch funktionieren, wenn die Arbeitszeiten sich abstimmen lassen. Grüße, Fiona
Hallo liebe Jongleurin !!
Wir sind „so eine“ Familie.
Meine Frau arbeitet 90% und ich die letzten 10 ?
Ich bin für 6 Jahre in Elternzeit und betreue unsere Kinder (Zwillinge 3,5 Jahre und der Jüngste ist jetzt 1,5 Jahre )den ganzen Tag in der Woche. Ich arbeite ein Wochenende pro Monat.
Wir haben uns bewusst gegen Fremdbetreuung entschieden.
Ich liebe die Zeit mit den Kindern- aber ich stehe auch verdammt oft vor meinen eigenen Nerven und frage mich was sie da außerhalb meines Körpers tun.
Wir leben frei, legen Wert auf Bindung und Augenhöhe. Alle Bedürfnisse sofort zu erfüllen ist unmöglich- wir finden jeden Tag rund 500 Kompromisse…. das viele Reden und Verhandlungen führen oder Enttäuschung zu begleiten kostet mich am meisten Kraft.
Wir haben ein komplettes Gehalt weniger und es funktioniert trotzdem.
Über einen Blog habe ich schon oft nachgedacht – ehrlich gesagt fehlt mir einfach die Zeit dazu
Liebe Grüße vom Jadebusen
Danke Fiona für diesen tollen Artikel !!!
Hi Fiona,
Mal wieder ein sehr interessanter Artikel von dir. Danke dafür!
Was mich persönlich am meisten stört, ist dieses Getrenntsein der Generationen im Allgemeinen: Krippe, Kita, Schule, Arbeitsstelle, Altersheim…
Jede Altersgruppe wird so künstlich institutionalisiert, anstatt organisch miteinander zu leben und im Alltag mit- und voneinander zu lernen.
Wir geben unser Kind nach unsrem Sabbatjahr Ende September zwar auch wieder halbtags in einen Kindergarten (Waldkindergarten), aber das ist vor allem dem System geschuldet: Erstens muss ich gerade mein Bedürfnis priorisieren, ich brauche nämlich dringend ein paar Stunden Entlastung und Zeit für mich (und ohne Gemeinschaft finde ich die nunmal nur in der Fremdbetreuung) und zweitens sind alle Gleichaltrigen fast den ganzen Tag in diesen Einrichtungen betreut und meinem Sohn fehlt der Anschluss an seine Peer Group.
Ich denke für Kinder ab ca. 3 Jahren kann das System Kindergarten schon einen Mehrwert haben. Vorher sehe ich auch keine wirklichen Vorteile für das Kind. Danach können die Lernprozesse, z.B. sich in ein soziales Gefüge einzufinden, seinen Platz in einer Gruppe zu finden und zu behaupten, tragende Beziehungen zu Gleichaltrigen und neuen Erwachsenen zu entwickeln, eigene Wünsche oder Bedürfnisse zurück zu stellen und viele andere soziale Kompetenzen schon von Wert sein.
Was nicht heißt, dass das Kind diese Dinge nicht vielleicht auch anders erlernen kann oder ohne dieses verstärkte Abgleichen von Lustprinzip vs. Realitätsprinzip dann automatisch Schwierigkeiten beim Schuleintritt haben muss. Aber die „altersgemischte Kindergruppe“ früherer Zeiten, in der viele dieser Fähigkeiten ganz natürlich erlernt wurden, gibt es nun mal heute nicht mehr so.
Das macht die Entscheidung am Ende zu einer sehr individuellen. Ich fühle mich extrem priviligiert (allgemein und in Bezug auf Kinderbetreuung im Besonderen), dass wir die Wahl haben, wie wir es einrichten wollen. Ich wähle zwar langjährigen Verdienstausfall, Minimal- oder sogar Nullrente usw. Aber im Hier und Jetzt kommen wir über die Runden und weiter denken wir gerade nicht.
Tja, komplexes Thema sicherlich. Etwas lang und konfus mein Kommentar, aber mit herzlichen Grüßen jedenfalls! Jitka
Danke für deine Gedanken dazu, Jitka. Viele Grüße
Danke für den Beitrag. Ich gewöhne meinen 20 Monate alten Sohn gerade ein in eine Krippe aber mich überzeugt es bisher dort nicht aus vielen von dir genannten Gründen. Ich sehe das genauso. Und wenn er zumindest zufrieden wäre könnte ich weiter darüber nachdenken aber er hat sichtlich Angst dort u klammert sich an mich. Gar nicht arbeiten kommt bei uns leider nicht hin. Wir haben noch eine große Tochter u leben in Hamburg das heißt hohe Mietkosten etc. Deshalb möchte ich 2-3 Tage die Woche nachmittags arbeiten wenn mein Mann zuhause ist. Ich finde das einen sinnvolleren weg als meine Kinder in den Kindergarten zu zwingen oder Zwängen. Es gibt immer Möglichkeiten die es zu finden gilt. Es gibt ja nicht nur Jobs für vormittags sondern am Wochenende oder abends. Arbeiten und kitafrei schließt sich also nicht zwingend aus. ? viele Grüße Evelin
Hallo Evelin, danke, dass du deine Erfahrung mit uns teilst. Ich bin im Beitrag nur auf unsere konkrete Situation eingegangen. Natürlich gibt es viel mehr Möglichkeiten neben unserem Modell. Danke für den Hinweis hier. Und alles Gute für die Zukunft und euren Weg. Fiona
Vielen Dank ?
Ich frage mich, wie du das in der nahenden Schulzeit angehen möchtest.
Oder hast du schon eine passende Schulform im Auge?
Ich könnte mir vorstellen, dass Nanas Fall auf den Boden der Realität einer Regelschule sehr hart sein könnte.
Wenn sie bisher die Erfahrung macht, dass sie (mehr oder minder) selbstbestimmt ihre Aktivitäten wählen darf und auch nicht in die Situation kam, sich ohne dich in einer fremden Gruppe Schüler/Lehrer (=Kindergartengruppe/Erzieher) zurechtfinden zu müssen.
Ich denke, Kindern, die diese Erfahrungen schon im Vorfeld (also im Kindergarten, wo noch kein Leistungsdruck herrscht und es eigentlich nur ums „anwesendsein“ geht), fällt es leichter, sich in der Grundschule zurechtzufinden. Denn dort kommt zu der Herausforderung, einen Platz in diesem sozialen Gefüge zu finden, auch noch die Tatsache des Lernenmüssens hinzu. Ich denke, es ist Hilfreich, wenn das Kind auf Ressourcen aus dem Erfahrungsschatz zurückgreifen kann, anstatt diese Situation dann erstmals meistern zu müssen.
Hallo Sarah, danke für deinen Kommentar. Den Bedenken kann ich nachvollziehen. Weißt du, ich war selber nicht im Kindergarten und hinterher auf der Regelschule und sehe da aus eigenen Erfahrungen keine zwingenden (!) Schwierigkeiten. In die Zukunft können wir aber natürlich alle nicht schauen. Tatsächlich streben wir aber für unsere Tochter den Besuch einer freien Schule an. Das steht aber noch nicht fest. Viele Grüße, Fiona
Hallo, diesen Fall den du beschreibst auf den Boden der Realität das beschreibt eine Angst.
Angst ist meist kein guter Ratgeber.
Die Angst das Kind könnte es dort nicht schaffen hilft ja nicht u ist auch unbegründet meiner Meinung nach.
Ein Kind das nie in Frage gestellt wurde u seinen sicheren Hafen hat wird diesen Fall einfach nicht haben, weil diese Kinder unglaublich gestärkt sind in ihrer Selbstwert und Selbstwirksamkeit. Sie können sich in der Regel viel viel besser an die Außenwelt anpassen und kooperieren als Kinder die von Beginn an oft funktionieren mussten.
Es ist nämlich ein fataler Trugschluss das Kinder die frei von Erziehung und Kita etc sind sich nicht anpassen können u wilde Tyrannen werden. Alles gute und viele Grüße Evelin
Genau das gleiche habe ich beim Lesen auch gedacht. Ich bin Grundschullehrerin und habe schon öfter Kitafreie Kinder in der Vorschule gehabt und in der 1. Klasse erlebt. Keinem einizigen dieser Kinder fiel die Eingewöhnung in die Schule leicht zb ein Junge hat eine Woche lang den ganzen Tag unter dem Tisch gesessen und geweint. Viele Kompetenzen die Kinder im täglichen Miteinander und der Ordnung der Kita lernen sind zwingend notwendig um in einer Schule zurecht zu kommen. Ich spreche jetzt nicht für mich, ich versuche die Bedürfnisse der Schüler zu berücksichtigen. Aber viele meiner Kollegen sind nicht im Ansatz so rücksichtsvoll. Es geht traurigerweise sehr hart in den Grundschulen zu.
Ein Grund mehr, sein Kind nicht in die Schule zu schicken 😉
Hallo zusammen..
Das Kita freie Kinder es in der Grundschule schwer haben kann ich nicht bestätigen.
Meine älteste Tochter musste damals in die Kita / Krippe da ich alleinerziehend war und somit Geld verdienen musste. Sie war 11 Monate alt als ich sie fremdbetreuen ließ und es tat mir unheimlich weh das ich diesen Schritt gehen musste.
Es hat ihr allerdings genauso wenig geschadet wie meinen anderen beiden Kindern, die Kitafrei groß werden durften, da wir es uns finanziell leisten konnten.
Sie hatten alle keinerlei Probleme in der Schule. Sie haben sich zu ganz tollen Menschen entwickelt, sind hoch gebildet und sozial kompetenter als manch anderer.
Auch unser Jüngster jetzt 3 1/2 Jahre alt wird nicht in die Kita gehen.
Er entwickelt sich prächtig, hat keine Bezugsängste, geht auf Menschen zu, findet immer Freunde, egal wo wir hin gehen, er ist glücklich, ausgeglichen, wild und lacht viel. In seinen Ruhephasen ist er sehr Kuschelbedürftig und nur ich kann ihm da seinen Halt geben.
Das alles wehrt nicht lange, diese Zeit in der man diese innige Beziehung zu seinem Kind hat. Diese Zeit will ich einfach genießen solange sie mir gegeben ist.
Ich bin der Überzeugung das es viele Eltern gibt die diesen Weg gerne gehen würden aber nicht können und es daher immer noch als „unnormal“gilt wenn man sich gegen die Kita entscheidet.
Jedes Kind ist anders, in meinem Freundeskreis ist auch ein Kita Kind was gerade in die Schule kam, sich auch unter dem Tisch versteckt und überhaupt nicht klar kommt.
In einer anderen Kita freien Familie ist niemandem in der Schule aufgefallen das die Kinder nicht in der Kita waren.
Ob mit oder ohne Kita, ich habe die Erfahrung gemacht das beides funktioniert und finde es schade das man in diesem Land nicht die Wahl hat dies selbst zu entscheiden, sei es aus finanziellen oder anderweitigen Gründen.