Kindliche Ängste Überwinden
Stell dir vor, um dich herum ist es warm. Du hörst ein rhythmisches Pochen, das dir ein Gefühl von Vertrautheit gibt. Doch plötzlich wird es ungemütlich. Etwas passiert. Du schnappst nach Luft. Das erste Mal. Es ist hell und laut. Dein Magen knurrt. Dein Körper fühlt sich schwer an. Um dich herum Farben und Dinge. Stimmen, die du nicht verstehst. Beängstigend. Kindliche Ängste sind ursprünglich, nicht ungewöhnlich.
Auf einmal verändert sich ALLES. Und das geht immer so weiter.
Die Welt, in der dein Kind sich wiederfindet, wird von Tag zu Tag größer und komplizierter. Immer Neues kommt hinzu. Neue Gesichter. Neue Dinge passieren. Neue Geräusche. Neue Gerüche. Neue Geschmäcker. Dabei entdeckt es gerade erst, dass diese lästigen Arme und Beine zu ihm*ihr gehören.
Ein riesen Durcheinander.
Keine Angst Ist lächerlich
Wir sind Erwachsen. Wir können uns überhaupt nicht mehr vorstellen, wie beängstigend diese Welt einmal für uns gewesen sein muss. Wir vergessen die ersten Jahre unseres Lebens. Wenn wir aber versuchen, die Welt aus ihrer Perspektive zu betrachten, dann ist klar, dass wir kindliche Ängste jederzeit Ernst nehmen sollten.
Keine Angst ist lächerlich. Keine Angst darf kleingemacht und belächelt werden.
Ängste sind nicht rational und lassen sich oft nicht erklären, trotzdem sind sie für denjenigen, der sie empfindet, real und belastend. Herzklopfen, Unwohlsein und Übelkeit begleiten die Angst manchmal.
Auch Erwachsene leiden unter Ängsten.
Ich möchte behaupten, dass es keinen Menschen gibt, der nicht irgendeine Angst hat. Und das, obwohl wir uns in dieser Welt einigermaßen zurechtfinden.
Und nun stell dir nochmal vor, wie es deinem kleinen Kind gehen muss: Es kann die Situation, die ihm*ihr Angst macht, nicht rational abwägen, sich nicht selbst gut zureden, und überhaupt weiß es nicht, wie dieses bunte Treiben eigentlich funktioniert, in das es da hineingeschleudert wurde.
Mit Kinderaugen sehen : Warum es DOCH schlimm ist
Kindliche Ängste sind eine instinktive Abwehrreaktion, um sich vor möglichen GEFAHREN zu schützen. Die ersten Ängste unserer Kinder resultieren in der Regel aus ihrer Unwissenheit und sind deswegen manchmal gegen Dinge gerichtet, die wir schwer nachvollziehen können. Ihnen fehlt die Erfahrung und das Wissen, die wir über viele Jahre gesammelt haben, und die uns hilft, Situationen einzuschätzen.
Unser Wissen hilft uns, Ängste zu überwinden oder gar nicht erst aufkommen zu lassen (insofern keine Angststörung oder Phobie vorliegt) . Wir können einschätzen, wie unwahrscheinlich es ist, dass ein Monster aus dem Kleiderschrank klettert, weil wir über Jahre Nacht für Nacht die Erfahrung gemacht haben, dass es nicht passiert. Unseren Kindern fehlt dieser Erfahrungswert. Sie können sich nur auf uns verlassen.
›Das ist gar nicht schlimm. Du brauchst keine Angst haben.‹
Als erste Reaktion rutschen mir diese Sätze leider oft heraus, wenn N sich an mein Bein klammert. Hilft nicht. Also atme ich nochmal durch und korrigiere mich.
Natürlich ist gerade ETWAS schlimm. ETWAS ist da, wovor mein Kind Angst hat. Aus Nanas Perspektive ist die Angst begründet. Die Angst IST schlimm für mein Kind.
Wenn ich einem*einer Spinnenphobiker*in sage, dass er*sie keine Angst vor Spinnen haben braucht, dann ist ihm*ihr damit ja auch nicht geholfen.
Ängste zu relativieren hilft nicht. Auch wenn uns, gerade im Umgang mit unseren Kindern, diese Maßnahme oft am sinnvollsten erscheint.
Doch ein ›Das ist gar nicht schlimm. Du brauchst keine Angst haben‹ mischt zur Angst eventuell Scham dazu. Das ist nicht wirklich erstrebenswert.
Das Mittel der Wahl: Stattdessen versuche ich, die Angst meiner Tochter zu sehen. Ich versuche mir klar zu machen, WAS GENAU der Auslöser für die Angst ist, und einen Weg zu finden, diese Angst zu ergründen und zu überwinden.
Kindliche Ängste überwinden
Ich benenne die (vermutete) Ursache so genau wie möglich, und erkläre meinem Kind was, wie, warum, so ist. Immer und immer wieder, wenn nötig.
Ich zeige ihr, was das ist, wofür es gut ist, warum es da ist, und was wir damit machen können. Ich mache ihr ihre Angst durch Worte greifbar und damit Schritt für Schritt überwindbar. Und:ich lenke ihr Interesse um.
Gleichzeitig zeige ich ihr, ich bin da, ich nehme deine Angst ernst. Ich sehe, wovor du Angst hast. Ich suche eine Lösung. Ich halte den Körperkontakt mit meiner Tochter, drücke ihre Hand, lasse sie fühlen, dass ich anwesend bin.
Ich finde es sehr wichtig, in solchen Momenten nah bei meinem Kind zu sein. (Und mein Kind braucht das auch.)
Um Ängste zu überwinden, braucht es neben Erfahrung und Wissen (die unsere Kinder eben noch nicht haben) Vertrauen und Verständnis.
Kindliche Ängste überwinden
Viele ersten kindliche Ängste lösen sich zudem von alleine, sobald die Kinder mehr Verständnis für die Dinge entwickelt haben.
Uns bewusst zu machen, was GENAU der Auslöser einer Angst ist, und unseren Kindern dann zu helfen, die Dinge, vor denen sie sich fürchten, zu verstehen und sie kennenzulernen, sie also vertrauensvoll daran heranzuführen (immer im Tempo des Kindes!), bringt mehr, als die Angst belächelnd kleinzureden oder Angstsituationen gänzlich zu meiden.
Natürlich wird dein Kind eines Tages die Angst vor dem Monster im Schrank auch verlieren, wenn du immer nur sagst, dass es keine Angst haben braucht. Es wird irgendwann nämlich wissen, dass es eben keine Monster in Schränken gibt. Dein Kind wird sich dann aber mit der Angst alleine gelassen fühlen, solange sie da ist, bevor dein Kind versteht.
Stattdessen könntest du mit deinem Kind den Schrank leerräumen und sicherstellen, dass dort auch kein Loch ist, wo ein Monster hindurchkriechen könnte. Ihr könntet spekulieren, ob Monster überhaupt böse sein müssen, oder nicht auch coole Spielkameraden wären. Und ihr könntet zB. ein Monster Abwehr Spray mischen, nur für den Fall der Fälle.
Kindliche Ängste zu Überwinden ist ein Balanceakt, zwischen zustimmend ernst nehmen und Sicherheit geben. WIR haben die Verantwortung, dabei das Gleichgewicht zu halten: Ernst nehmen – Da sein – Erklären – Verstehen.
Hilfe, mein Kind hat (zu viel) Angst Vor Fremden
Die Angst vor Fremden ist eine der typischsten Ängste von Kindern. Lächeln sie zunächst noch (fast) jeden glucksend an, beginnen sie früher oder später fast alle zu fremdeln. Die einen mehr, die anderen weniger. Schauen schüchtern oder grimmig, weichen nicht von Mamas und Papas Seite. Der*die Fremde ist nicht einschätzbar und wird genau beobachtet.
Ein schüchterner Blick auf den Boden. Solange Nana in Ruhe gelassen und nicht angesprochen wird, verfliegt die Unsicherheit oft nach einiger Zeit wieder. Ich versuche also Interaktionen mit ihr von vorneherein abzufangen, wenn ich sehe, dass es ihr unangenehm ist.
Am schlimmsten ist es derzeit, wenn die fremde Person direkten Kontakt sucht. Auch schlimm: Wenn der*die Fremde ihr in einem geschlossenen Raum begegnet, besonders in den eigenen vier Wänden, dort wo sie sich eigentlich sicher fühlt. Ein Eindringling.
Was ich tue? Again: Die Angst meines Kindes ernst nehmen. Ich halte mir immer wieder vor Augen, dass mein Kind sich WIRKLICH bedroht fühlt.
Fremde sind instinktiv eine Gefahr. Das ist aus kindlicher Sicht ja auch sinnvoll. Erst mit der Zeit entwickeln sich Muster, nach denen unsere Kinder Personen einschätzen lernen. Es ist auch freilich nicht in meinem Interesse, ihr ihre Skepsis gegenüber Fremden vollständig auszureden.
Mehr als eine Phase: Schüchterne Kinder begleiten? Inke Hummel in „Mein wunderbares schüchternes Kind“ gibt Eltern einen Leitfaden an die Hand. Hier geht es zur REZENSION
Ich muss mich immer fragen, was MIR eigentlich wichtig ist? Ich wünsche mir erstmal, dass sie den Mut findet, sich zu öffnen, wenn sie erkennt, dass der*die Fremde eine vertrauensvolle Person ist. In erster Linie gebe ich ihr daher einfach Rückmeldungen, wenn sie fremdelt. Ich sage ihr, wer die Person ist, oder, wie ICH die Person einschätze.
Und: Ich lasse sie nicht alleine.
Wenn die*der Nachbar*in mein Kind auffordert, näher zu kommen, mein Kind aber nicht will. ›Die Nachbarin möchte dir Hallo sagen. Magst du antworten? Du brauchst nicht hingehen.‹ Nach Möglichkeit helfe ich meinem Kind sich abzuschirmen, ohne dabei jedoch einen Keil zwischen sie und den*die Fremde*n zu treiben. Ich stelle mich so hin, dass sich N beschützt fühlt, rede aber trotzdem in Ruhe mit der*dem Nachbar*in im Hausflur weiter. Ich halte Nanas Hand, zeige ihr durch meine Interaktion mit den Leuten aber, dass sie MIR keine Angst machen .
Es ist okay, dass sie fremdelt. Es ist aber genauso okay, dass ich mit der Nachbarin spreche. Ich bitte Freunde ja auch nicht, unsere Wohnung wieder zu verlassen, wenn mein Kind weint. Ich lade Freunde dennoch ein.
Ich begleite N. Unaufgeregt.
Weder provoziere ich den Kontakt mit Fremden, noch vermeide ich ihn. Ich suche den Mittelweg. Ihre Angst ernst nehmen, Erklären und sie vor Übergriffen schützen, aber ihr die Möglichkeit geben, selber (!) den Kontakt zu knüpfen.
Es ist nicht immer einfach die kindliche Angst und alltägliche Abläufe in Balance zu halten, aber ich finde es wichtig es zu versuchen. Als Mutter bin ich der ruhige Pol meines Kindes, an dem sie sich orientiert und an dem sie Emotionen und Reaktionen abliest. Verfallen wir in Unsicherheit, steigert sich auch die Angst unserer Kinder. Nehmen wir aber ihre Angst an, ohne sie klein zu machen, und vermitteln trotzdem, dass der Auslöser der Angst FÜR UNS nicht bedrohlich ist, leben wir unseren Kindern damit vor, dass sie ihre Angst ablegen dürfen – anstatt sie nur dazu aufzufordern.
Wie bei der Frustbegleitung, finde ich es auch im Umgang mit Angst Kommunikation im Allgemeinen und die Verbalisierung im Speziellen sehr wichtig. Ein Wort für das zu haben, was uns Angst macht, erleichtert es kindliche Ängste zu überwinden.
Angst Vor lauten Geräuschen
Meine Tochter hat fürchterliche Angst vor lauten Geräuschen.*
Das fing schon sehr früh an. Schon als sie etwa ein halbes Jahr war, wurde sie unruhig bei Dingen, die laut knisterten und raschelten. Alufolie. Tüten. Müllbeutel. Zeitungspapier. Wenn wir etwas davon brauchten, achteten wir darauf, dass einer beim Kind sein konnte, um sie zu beruhigen.
Mittlerweile macht ein anderes Geräusch sie noch viel unruhiger: Motoren und sämtliche motorenähnliche Geräusche. Autos, Motorräder, der Rasenmäher, nahe Flugzeuge, der Föhn, manchmal auch schon der durch die Bäume brausende Wind. Nana findet diese Dinge gleichermaßen interessant und erschreckend. Schaut hin, aber fürchtet sich schrecklich.
Das kam so: Meine Tochter stand Anfang des Jahres auf der Wiese vor dem Haus, als ein Motorrad mit heulendem Motor in die Einfahrt gebraust kam. Aus ihrer Perspektive raste es frontal auf sie zu, sie wusste nicht, dass es auf dem Parkplatz halten würde und sie nicht einen Moment in Gefahr war. Sie rannte also erschrocken auf mich zu, stolperte, fiel hin und weinte.
Alles was ich tun kann, ist ihre Angst anzunehmen, ernst zu nehmen und zu begleiten. Ich benenne ihr Geräuschquellen, suche mit ihr wenn möglich danach und zeige sie ihr. Zusammen schauen wir dann vom Balkon zB. runter auf die Wiese. ›Da ist der große Rasenmäher. Der ist aber ganz schön laut heute. Sollen wir zuschauen, oder willst du lieber wieder rein gehen?‹ Wenn es Nana gelingt, die Geräuschquelle selber ausfindig zu machen, etwa ein Flugzeug am Himmel oder ein Bus, der um die Ecke rollt, dann zeigt sie inzwischen immer häufiger selber darauf‹. Bei aufheulenden Motorrädern und Autos erschrickt sie aber jedes Mal. Das macht Spaziergänge an stark befahrenen Straßen ziemlich anstrengend. Und einen Spielplatz, der direkt an der Straße liegt, brauche ich eigentlich nicht ansteuern. Es ist okay. Ich lasse ihr Zeit. Vermutlich wird sie als erwachsene Frau keiner Motorradgang beitreten. Aber wer weiß das schon.
Ich nehme sie in den Arm und halte sie fest. ›Schau ein Motorrad. Wie schnell es ist. Schon wieder weg. Hast du dich erschrocken?‹ Ich erkläre ihr, dass uns auf dem Gehweg nichts passieren kann und dass die Autos und Motorräder auf der Straße fahren. In diesem Sinne hat ihre Angst vielleicht sogar einen kleinen Nutzen, denn sie meidet Straßen.
*Edit 10/2021: Wir sind uns mittlerweile schon lange sicher, unsere Tochter ist hochsensibel und reagiert besonders empfindlich unter anderem auf Geräusche
Angst vor Wasser/vorm Baden: Katzenwäsche darf es auch sein
Eine Angst, die wir überwinden konnten, ist die Angst vorm Baden.
Nana liebte baden anfangs. Seit sie sitzen konnte, badete sie alleine in der großen Wanne, planschte und freute sich schon, sobald das Wasser einlief. Nur Haare waschen mochte sie nie (bis heute nicht), aber das hatten wir schon auf das Nötigste reduziert. Von einem Tag auf den anderen schlug ihre Freude am Baden jedoch schlagartig um. Ich weiß nicht, warum.
Sogar Planschen am Waschbecken war plötzlich unmöglich.
Diese Phase fiel mir unheimlich schwer. Ich fühlte mich hilflos. Nicht weil ich mir Sorgen, um ihre Körperhygiene machte, das war lösbar, aber der Spaß, den sie sonst immer beim Baden hatte, fehlte mir. Es tat mir Leid. Ich wusste nicht, was los war und wusste auch nicht, wie ich ihre helfen konnte. Sprechen konnte sie noch nicht genug, mir zu sagen, was los war.
Woher auch immer die Angst kam, sie war da. Ich bot meiner Tochter manhchmal an mit etwas Wasser und Badespielzeug am Waschbecken oder einer Schale mit Wasser am Boden zu planschen. In die Badewanne mochte sie aber nicht, wenn wir es zu den üblichen Zeiten versuchten. Wir nahmen es hin und machten stattdessen einige wochenlang nur noch Katzenwäsche mit dem Waschlappen beim abendlichen Wickeln.
Als wir feststellten, dass die spielerischen Versuche zwar schon angenommen wurden, ihr die eigentliche Angst vorm Baden aber nicht nahm, ließen wir es einfach sein. Wir hörten wir auf mit dem festen Ritual. Baden gehörte nun nicht mehr zweimal die Woche zu unserem Alltag, den wir irgendwie drin behalten wollten. Warum eigentlich?
Wir boten ihr zwar Wasser, aber nun nicht mehr das Baden aktiv an.
Aber – Wir fingen an, ihr zu ZEIGEN, dass Baden nicht beängstigend für uns ist, indem wir einfach selber mal badeten. Uns war nämlich aufgefallen, dass wir, seit Nana alleine badete, selber schon eine Weile nicht mehr mit ihr in der Badewanne gesessen hatten. Es war so simpel, und so effektiv (und vielleicht, das was gefehlt hatte): Ich badete.
Und schon stand N neugierig am Wannenrand. So ging es ein paar Wochen. Schließlich kam der Moment, als sie zu mir in die Wanne wollte. Das erste Mal stand sie nur mit den Füßen in der Wanne. Ein anderes Mal setzte sie sich hin, nahm Spielzeug und planschte. Von da an war die Angst besiegt.
Kindliche Ängste können überraschend auftreten, und manchmal scheinen sie genauso plötzlich wieder vergessen. Diese Sprunghaftigkeit und die Gewissheit, dass kindliche Ängste vergehen, verleitet vermutlich dazu, kindliche Ängste klein zu reden. Wir dürfen mMn aber nicht vergessen, dass trotzdem echte Gründe für unsere Kinder dahinter stecken, auch dann, wenn wir die genaue Ursache nicht ergründen oder nicht nachvollziehen können. Dein Kind hat Angst. Es braucht Schutz und Hilfe. Es braucht Dich.
Geduld, Verständnis und Das Loslassen Von Erwartungen
Wenn dein Kind Angst hat und ich dir einen Rat geben darf, dann ist es also in Summe dieser: Nimm dein Kind ernst. Versuche, die Angst mit seinen*ihren Augen zu sehen. Und Versuche, selber Ruhe auszustrahlen.
Wenn du Angst hast, dass dein Kind Angst hat, und wenn du ganz bestimmte Erwartungen an dein Kind hast, dann bist du nicht ruhig.
Dann bist du angespannt. Und dann ist dein Kind es auch.
Lass los. Hab Verständnis dafür, dass dein Kind nicht versteht, warum es ›keine Angst haben braucht‹, und hilf ihm*ihr stattdessen, es Stück für Stück zu verstehen. Verstehen ist der Schlüssel, um Ängste zu besiegen.
Und wenn die Angst sich nicht besiegen lässt? Dann akzeptiere die Angst als einen Teil deines Kindes und finde Wege, das Leben mit der Angst erträglich zu machen. Ein Kind, dass die Angst vor der Dunkelheit nicht loswird, das kann auch später, auch für immer, mit Nachtlicht schlafen.
Ein Problem ist das nur, wenn DU eines daraus machst.
Oder, wenn es dein Kind belastet. Aber das geht über normale kindliche Ängste hinaus.
| Fiona
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Tausend Dank für diesen tollen Artikel!
Im Januar kam unser erstes Kind zur Welt und überall lese ich „Rituale einführen um dem Kind Sicherheit und Routine zu bieten!“ Davon halte ich längst nichts mehr da unser Baby bisher keine Sicherheit beim Bad gewonnen hat.
Und die bleibenden Ängste kann ich bestätigen. Der Satz „ach hab dich nicht so, so schlimm ist es nicht“ hat bei mir eine bleibende Angsterkrankung (Versagensangst) hinterlassen.
Ich werde meine Tochter keine Zwänge Aber ziehen und sie immer ernst nehmen. Weil ich sie sehr lieb habe.
Hallo Fiona,
wieder einmal ein spannender Artikel.
Dieses „Du brauchst doch keine Angst haben“ oder noch schlimmer „Stell dich nicht so an“ beruht meines Erachtens immer noch aus Ansprüchen einer Zeit als Kinder funktionieren mussten.
Ich bin froh, dass das heutzutage nicht mehr so ist.
Unsere Kinder sind sehr extrovertiert und abenteuerlustig, trotzdem hat uns die Angst oder besser das Unwohlsein beim Baden bei allen vier im 1. Jahr begleitet. Wir haben es ähnlich wie ihr gemacht und einfach darauf verzichtet. Denn nur weil doch alle Kinder das toll finden, muss es bei unseren nicht auch so sein.
Dieses Loslassen von Konventionen hat uns oftmals unsere Familienleben sehr vereinfacht.
Viele Grüße
Mama Maus